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So Unterschiedlich Gehen Die 4 DISG-Typen Mit Veränderung Um

So Unterschiedlich Gehen Die 4 DISG-Typen Mit Veränderung Um

Der unterschiedliche Umgang mit Veränderung und Digitalisierung der DISG

Überall in den Medien liest man von Digitalisierung, Veränderung und New Work. Viele Arbeitnehmer erkennen mittlerweile, dass auch sie sich dieser Veränderung nicht mehr entziehen können, denn sie erleben sie alltäglich an ihrem Arbeitsplatz. Nun gibt es mehrere Strategien, wie man damit umgehen sollte oder kann.Diejenigen, die beruflich vorwärtskommen und Karriere machen möchten, sehnen sich nach Wandel, nach Neuem und nach Herausforderungen, denn sie sehen viel mehr Chancen als Gefahren. Andere wiederum hätten es am liebsten, wenn alles so bleibt, wie es gerade ist. Leider ist die Welt nicht so. Nichts ist so beständig wie der Wandel.

Insbesondere die Veränderungen durch die Digitalisierung sind gravierend. Viele Jobs wird es in ein paar Jahren so nicht mehr geben, weil die Tätigkeit digital abgebildet und von Maschinen/Robotern kostengünstiger erledigt werden kann. (Der Mensch schafft sich selbst ab.) Vor Jahren schon hat mir ein Kunde erklärt, dass er seine Kollegen in Osteuropa ausbildet, damit sie ihn dann hinterher entlassen können, weil er zu teuer ist. Jetzt sind es nicht die billigeren Arbeitskräfte, die uns ersetzen, es werden vielmehr digitale Assistenten sein. Die Dynamik und die Geschwindigkeit werden zunehmen und es wird kaum noch Berufe geben, die davon verschont bleiben. Natürlich werden sich auch wieder neue Berufsbilder entwickeln. Mal sehen, worauf es hinausläuft.

Jedermann ist dem Wandel unterworfen, keiner kann sich entziehen, so dass am Ende die Frage bleibt: Wie gehen Menschen damit um?

Wer in einem Unternehmen arbeitet, das solchem Wandel ständig ausgesetzt ist, wird die eine oder andere Reaktion bei Menschen sehr gut beobachten können.

Da ist zum einen die Vogel Strauß Politik. „Es ist nicht so, es kann gar nicht sein, ich will das nicht, ich ignoriere es einfach“. Wie viele Menschen wollen es immer noch nicht wahrhaben, dass die Welt um sie herum eine andere geworden ist und sie selbst stehen geblieben sind? Wer kurz vor der Rente steht kann sich das leisten, aber alle anderen müssen sich dem allem stellen.

Dann gibt es die Menschen, die sich sagen: „Ich habe schon so viele Veränderungen mitgemacht, am Ende habe ich es immer irgendwie geschafft.“ Sie sagen wortwörtlich: „Ich habe schon so viel erlebt, das wird mich jetzt auch nicht umbringen.“ Dieser Ansatz mag an sich nicht falsch sein, aber er hat eine negative Konnotation. Es steckt passiver Widerstand darin. Eine Herangehensweise, bei der man zwar nicht dagegen, aber auch nicht dafür ist. Somit macht man nur die Veränderungen mit, die letztlich nicht zu vermeiden sind.

Wiederum andere sehen Veränderungen positiv, weil sie ihre Chancen darin sehen. Das ist wie bei den Auswanderern nach USA im 19. Jahrhundert: sie wollten neues Erleben und das Alte hinter sich lassen, weil es in der Heimat keine vernünftige Zukunft gab. Und die anderen sind aus Furcht lieber zu Hause geblieben.

Die Abenteurer waren hungrig nach Chancen, wollten für sich ein besseres Leben, hatten Träume, denen sie folgten. Sie probierten aus, machten Fehler, scheiterten und wurden dann am Ende doch belohnt, weil sie es irgendwie geschafft hatten.

Es gibt die Geschichte des deutschen Weinhändlers in USA, der in der Zeit der großen Rezession der 30 iger Jahre in Amerika sein Geschäft aufbaute. Viele Jahre später, als er schon 80 Jahre alt war, wurde er interviewt. Man fragte ihn, wie er es denn geschafft hatte in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu überleben. Daraufhin meinte er nur: „Ich konnte zu der Zeit kaum ein Wort Englisch lesen oder schreiben, so dass ich gar nicht mitbekam, was um mich herum passierte. Ich habe einfach meine Arbeit gemacht.“

Wir sehen heute ähnliche Entwicklungen. Junge Menschen nutzen das Netz für ihre Träume, werden Youtube Stars, gründen Unternehmen und lieben diese Goldgräber Stimmung. Für sie ist diese Veränderung ihre Chance für ein interessantes und spannendes Arbeitsleben. Sie machen sich weniger Gedanken über Datensicherheit oder was damit alles passieren könnte. Sie sind auf die Zukunft ausgerichtet, was auch gut ist.

Je älter jemand ist, desto schwerer wird er sich in der Regel mit Veränderungen tun. Es kommt aber auch sehr stark auf den Menschentypus an. Und da kann ich bei den DISG Typen durchaus einen großen Unterschied erkennen.

Wenn wir die vertikale Achse im DISG Modell nehmen, dann folgen dominante und initiative Menschen einem Verhaltens-Aktivierungs-System, das ihnen eine Belohnung verspricht. Auf der anderen Seite der Achse folgen die gewissenhaften und stetigen Typen einem Verhaltens-Befangenheits-System, mit dem sie Risiken vermeiden möchten.

Diese zwei grundsätzlich verschiedenen Ansätze hat Riemann mit den Begriffen Veränderer und Bewahrer übersetzt. Ich mag diese Begriffe nicht, denn sie stigmatisieren und lassen den Menschen nicht aus der Schublade raus.

Auch stetige und gewissenhafte Menschen können mit Veränderung umgehen, sie brauchen dafür aber eine andere Zeitschiene und die Möglichkeit, über das Ganze nachzudenken. Sie werden es im ersten Ansatz durchdenken, bevor sie handeln. Im Gegensatz dazu möchten Dominante, und hier insbesondere die Initiativen, erst ausprobieren und danach ihre Schlüsse ziehen. Sie sehen eben eher die Chancen und beim Ausprobieren fallen sie dann manchmal auch auf die Schnauze. Aber das nehmen sie in Kauf.

Stetige und gewissenhafte Menschen denken dafür manchmal zu lange über eine Sache nach und dann sind die Chancen auch gleich wieder vorbei und sie verpassen die Gelegenheit.

Ich glaube, dass jede Sichtweise ihre Berechtigung hat und dass wir die Menschen da abholen müssen, wo sie gerade stehen. Im Unternehmenskontext kann das nur bedeuten, dass wir unterschiedliche Kommunikationsstränge schaffen müssen, damit am Ende alle mit im Boot sind. Wobei dies eine utopische Vorstellung ist, denn einige werden den Wandel nie mitmachen, egal was man ihnen dazu erzählt. Wichtig ist, dass wir es schaffen den Großteil einer Belegschaft für die Digitalisierung und die damit verbunden Konsequenzen, zu mobilisieren und die Zukunft aktiv zu gestalten. Das ist im Prinzip auch der Schlüssel, denn wer nur wie das Kaninchen vor der Schlange sitzt, wird am Ende gefressen.

Wir sollten Möglichkeiten schaffen, dass Menschen sich aktiv mit all den Veränderungen auseinandersetzen können und wir sollten es nicht wie viele andere machen, die ihre Mitarbeiter ohne Vorwarnung vor vollendete Tatsachen stellen. Wir haben es immer noch mit Menschen zu tun, die eine Sinnhaftigkeit in ihrer Tätigkeit brauchen und sich über ihre Arbeit sehr stark definieren. Und wenn man ihnen diese Identität durch die Veränderungen zu schnell wegnimmt, haben sie keine Möglichkeit im Neuen die gleiche Sinnhaftigkeit zu entdecken.

Als Empfehlung bei Veränderungen für die beiden unterschiedlichen Verhaltenssysteme muss man zwei unterschiedliche Fragen stellen.

Für dominante und initiative Typen:

Wie kann die Energie in die richtige Richtung gelenkt werden? Welche Maßnahmen führen zum Erfolg? Wie können wir zu schnelles Agieren und Entscheiden verhindern?

Und für stetige und gewissenhafte Typen:

Wie können Ängste abgebaut werden? Welche Maßnahmen können das leisten?

Wie können wir mutigeres Vorgehen unterstützen?

Und noch ein Tipp: Glaubwürdigkeit entsteht bei initiativen und stetigen Menschen durch Kommunikation, das bedeutet, dass sie über Veränderungen reden möchten und im Dialog fühlen sie sich verstanden und abgeholt. Für gewissenhafte und dominante Menschen entsteht Glaubwürdigkeit durch Konsequenz. Wenn all dem Reden keine Taten folgen, dann schwindet das Vertrauen sehr schnell. Das Motto lautet hier: Nicht reden, sondern handeln.

Fragen und Gedanken des D-Typen

  • Was bringt mir die Veränderung?
    Positive
  • Herangehensweise
  • Identifiziert Chancen
  • Liebt die Herausforderung
  • Übersieht unter Umständen die Risiken


Fragen und Gedanken des I-Typen

  • Wer sind die Trendleader?
  • Positive Herangehensweise
  • Will auf der ersten Welle mitreiten
  • Liebt das Neue und die Veränderung
  • Übersieht die negativen Seiten, findet zunächst alles positiv


Fragen und Gedanken des S-Typen

  • Wie wird sich die Sache verändern?
  • Besonnene Herangehensweise
  • Will Unsicherheit und Instabilität vermeiden
  • Liebt es, wenn er die Dinge planen und steuern kann
  • Übersieht das Positive und verharrt unter Umständen in alten Mustern


Fragen und Gedanken des G-Typen

  • Warum soll die Veränderung etwas bringen?
  • Kritische Herangehensweise
  • Will eine Begründung haben
  • Liebt es, wenn er durchdenken und logisch begründen kann
  • Hasst Chaos und unlogische Vorgehensweisen und geht zu Beginn dann in den Widerstand


Zu allen Zeiten hat es Veränderungen gegeben, vielleicht waren sie noch nie so schnell und radikal wie heute, aber die Menschheit hat sich immer behauptet und sich dem Neuen gestellt. Dabei gab es auch schon immer Gewinner und Verlierer. Damit wir weniger Verlierer haben, sollten wir die Menschen typengerecht führen und behandeln. Jeder hat seine eigene Sichtweise und Herangehensweise und es gibt kein gut oder schlecht, richtig oder falsch.

Die Zukunft wird es uns zeigen, was am besten funktioniert hat.